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Das Beste zum Schluss oder die Chaostour


Schon seit geraumer Zeit haben wir diese Tour geplant, aber leider hat uns das Wetter immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich war für den heutigen Biketag ein Projekt in der Schweiz geplant, aber da es morgens zu etwas Verspätung kam, entschieden wir uns, auf die 2200hm Tour zu verzichten und stattdessen das lang geplante Projekt mit nur 2000hm anzugehen. Also anstatt 200km nach Westen eben 200km nach Osten fahren.
Zu erst ging es leider unumgänglich einige Meter auf der Forstpiste nach oben. Wir wunderten uns über den regen Autoverkehr und bald wussten wir, dass es auf der Hütte am Berg ein Jubiläum zu feiern gab. Auf dem Trail später war dann tragen angesagt. Nach rund zwei Stunden erreichten wir dann die Hütte, genau zu der Zeit, als dort die Bergmesse statt fand. Zu allem Übel führte der Weg auch noch fast durch die Freiluftkirche durch. Die Aufmerksamkeit lag nun bei uns, und speziell die 15 Mann von der Bergwacht warfen uns wenig freundliche Blicke zu. Alles in allem kein sehr angenehmer Moment.
Wir stiegen schnell ein kleines Stück weiter, aber da Nahrungsaufnahme dringen von Nöten war, pausierten wir 100m hinter dem Gottesdienst und beobachteten das Treiben. Zu unserer eigenen Sicherheit und um Diskussionen zu vermeiden, beschlossen wir, vor ende der Messe weiter zu steigen. Gesagt getan und schon bald war die Hütte aus dem Sichtfeld und wir freuten uns über viele Slickrocks, die uns bei der Abfahrt später viel Freude bereiten werden.
Dann kamen wir über einen kleinen Sattel und waren erst mal schockiert. Der Hang wurde extrem steil, bestand nur noch aus Blockwerk und es war nicht ein Meter weg zu erkennen. Dabei hatten wir gute Recherche betrieben und waren uns sehr sicher, dass bis auf einen Felsdurchstieg alles fahrbar sein sollte. So beschlossen wir, erst mal eine Essenspause zu machen. Zu unserem Glück tauchte nun hinter uns ein Wanderer auf. Wir konnten beobachten, wie er zügig im steilen Blockgelände vorwärts kam. Es musste also doch ein Weg da sein. Und so war es dann auch. Motiviert näherten wir uns zügig dem Gipfel. Der Felsdurchstieg stelle sich als recht anspruchsvoll heraus, da man auf einem schmalen Sims laufen musste und das Bike ständig am Fels hängen blieb. Aber auch diese Hürde wurde überwunden und es trennten uns nur noch rund 200hm vom Gipfel, als uns plötzlich ein extrem schneller Wanderer einholte. Seine erste Frage war: Jungs, was soll das denn werden? Wir erklärten ihm, das wir etwas Rad fahren möchten, was er nicht so ganz nachvollziehen konnte. Nun stellte sich heraus, dass er Bergpolizist ist. Er sei im Einsatz und würde zur Unfallverhütung und Hilfe auf den Bergen herum schauen. Schöner Job, dachten wir uns, in die Berge gehen und Geld dafür bekommen. Dann wurde uns klar, dass er sicherlich von der Hütte benachrichtigt wurde, weil zwei Verrückte mit Bikes auf den Berg gestiegen wären. Oder er war schon bei der Messe und ist uns hinterher gestiegen.
Wenig begeistert von unserer Aktion stürmte er weiter zum Gipfel. Nach etwa 5 Stunden Aufstieg erreichten auch wir den Gipfel und waren über die kurze Aufstiegszeit sehr erstaunt.
Der Gipfel befindet sich auf einem schmalen Grat, der zu beiden Seiten einige hundert Meter fast senkrecht nach unten geht. Der Hauptgipfel ist vom Vorgipfel durch einen ca 12m tiefen, senkrechten Spalt aus blanker Felswand getrennt. Der Polizist stand drüben, als wir an kamen. Ein kurzer, prüfender Blick stelle klar, dass wir dort vermutlich nicht mal am Seil rüber klettern würden. Der Polizist kletterte nun komplett ohne Sicherung zu uns herüber und zeigte sich immer noch wenig begeistert von unserer Aktion. Wir wären ja verrückt, hier mit den Bikes zu fahren. Wir entgegneten, dass er verrückt sei, ohne Sicherung auf den Hauptgipfel zu klettern. Das wäre ja einfach, antwortete er. Worauf wir erklärten, dass es für uns auch einfach wäre, hier mit dem Bike herunter zu fahren. Da hat es wohl Klick bei ihm gemacht und er zeigte plötzlich Verständnis und erzählte, dass er selbst ja auch biken würde, aber wäre noch nie auf die Idee gekommen, mit dem Bike derart in den Bergen herum zu fahren. Wir boten ihm an, dass er sich gerne mal anschließen könne. So trennten sich unsere Wege dann doch noch in Frieden.
Wir begaben uns an die Abfahrt uns stellten schnell fest, dass diese kein Zuckerschlecken wird. Extrem technisches Blockgelände gemischt mit Schneeresten forderten vollen Einsatz. Eine Stelle nach der Anderen funktionierte, viel mehr als erwartet konnten wir fahren. Nach dem Felsdurchstieg wurde es extrem bröselig und locker, die Kurven waren zum Teil so eng, dass man das Hinterrad in fast überschlagsgefährdet hohem Bogen über die Außenwand der Kurve schwenken musste. Aber alles lief wie geschmiert und es war genial zu sehen, dass alle im Aufstieg als unfahrbar eingestuften Stellen meist auf Anhieb funktionierten!
Nun erreichten wir wieder den Sattel und trafen auf eine Herde von sicher 14 Steinböcken. Sie blockierten genau den Trail und machten auch keine Anzeichen, ihn frei zu geben, als wir näher kamen. Langsam schiebend näherten wir uns weiter,jetzt drehten sich fast alle Tiere zu uns und machten uns deutlich, dass wir nicht näher kommen sollten. Den Rat befolgten wir ohne zu zögern und zogen uns zurück. Die Tiere standen mit dem Rücken zu einem Abgrund in der Sackgasse und das schienen sie zu wissen.
Wir stiegen in einem großen Bogen unter ihnen vorbei. Die Herde wurde nervös und zog sich in Richtung Abgrund zurück. Ein paar Minuten später waren wir 100m tiefer und dachten, dass es überstanden wäre. Plötzlich stürmte der Boss der Herde mit Vollgas auf uns zu und sprang direkt vor unserer Nase mit einem 3m Drop über den Trail. Was für ein Schock in diesem Moment! Nun folgte auch der Rest der Herde und blieb nur wenige Meter unter uns stehen. Wir begaben uns zügig an die Abfahrt, um den Gefahrenbereich schnell zu verlassen. Etwas tiefer konnten wir uns dann den tollen Slickrocks widmen.
Gegen Abend erreichten wir wieder die Hütte. Die Party war inzwischen vorbei, nur noch ein paar Besoffene waren dort. Wir gönnten uns einen Kuchen und mussten einige Fragen beantworten, denn es hatte sich schnell herum gesprochen, dass die verrückten mit den Bikes wieder da sind. Doch die Stimmung war gut undalle hatten Spass.
Dann ging es an die letzten 1100hm Abfahrt. In den letzten Sonnenstrahlen fuhren wir durch die letzten seilgesicherten Stellen, die wir zuvor im Aufstieg als nicht fahrbar eingestuft hatten. Nun änderte sich der Trail und wurde zum gemütlichen S3 Flowtech Trail. Umsetzen, absurfen, droppen wie am Fließband, ohne Stoppen und ohne Absetzen, einfach genial! Zum Schluss mussten wir dann leider noch die letzten Höhenmeter auf der Forstpiste verschenken. Die lief aber gut und vor allem extrem schnell! Vor dem Parkplatz ging es noch durch eine ca 3m tiefe, trockene Furt, die uns mit der Geschwindigkeit sicher 12-14m Flugstrecke brachte. Landen, Bremsen zu, und wir stehen vorm Auto. Das beste Tourenende, das wir je hatten! Und eine Tour, die durchaus Anspruch auf den Titel Tour des Jahres hat!
Die Fotos zur Tour findet ihr in der Galerie.
2 Kommentare
01.12.2010, 01:05, von FLO
Florian, am 07.12.2010, 12:43
Die ersten 1,5 Seiten im Galerieordner Tirol. Viel Spass beim Anschauen!
Markus, am 07.12.2010, 10:50
Schöner Bericht. Wo man allerdings die Bilder in der Galerie finden soll ist mir ein Rätsel.


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Schaxxel und Christian | 21.10.23, 21:49
gute alte shoutbox !!! - bis in 5 Jahren
christian | 05.04.18, 23:18
gute alte shoutbox !!!
maximilian | 28.04.11, 16:56
wer ist morgen in boppard am fahren
Nico | 08.03.11, 19:04
Hallo ehm ich bin an dem Bikerpark in Boppard interessiert, bin gerade mal 14km entfernt. Gibt es irgendeine möglichkeit mit den Inhabern in Konatkt zu treten?
Basti | 04.03.11, 12:31
Heyho ;) Ich wollt mal fragen ob das hier: http://www.amirkabbani.com/blog/amir-kabbani/kabbani-line-is-growing-/do/year/2011 Im bikepark boppard ist... Ich glaub schon aber ich lass mich gerne eines besseren belehren ;)



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